Montag, 26. September 2011

"Die Mülltonnen stehen immer draußen"

(Prämisse: Am Müllabfuhrtag stehen die Mülltonnen an der Straße. D.h., dass man zur Befüllung nicht durch den Keller in den Garten muss, sondern gleich vor der Haustür seine Tüten los wird. Blöderweise kann ich mir den Tag nicht merken).

Ach, wie fein ist doch so ein Montag. Man startet in die neue Woche, alles schick, alles fein.

Der Morgen geht auch irgendwie über die Bühne. Man schon fast erstaunt ist, dass es mal reibungslos funktioniert (also im Rahmen der Möglichkeiten, mit denen man einen Pubi motiviert, das Haus geduscht und in Vollausstattung zu verlassen). Die gefüllten Mülltüten vom Vorabend lagern vor der Wohnungstür, weil man ja schließlich aus dem 4. Stock Altbau die Wege ein wenig zu optimieren weiß.

Wir (Sohnemann und ich) verlassen die Wohnung, ich schnappe mir die Mülltüte und wandel schon mal die erste Treppe hinab, hin, um das Fenster zur Straße zu öffnen, um die Verortung der Mülltonne festzustellen.

"Die Mülltonnen stehen draußen", sage ich, um anzusagen, dass der Umweg durch den Keller nicht erforderlich sei.

"Die Mülltonnen stehen immer draußen, Mama", erwidert Sohnemann.

Da muss ich doch kurz stoppen, nachdenken, und mir entfleucht: "Sohnemann, damit hast Du den ersten Klugscheißerpunkt des Tages erfolgreich erreicht!"

Er: "Wow, ich muss meine Dankesrede vorbereiten!"

Ich gebe zu, an dieser Stelle nur mit halben Ohr hingehört zu haben, weil ich die Mülltüte schon aufgerafft und weiter den Abstieg begonnen habe. Aber in meinem Hirn kam trotzdem das Gemurmel aus dem Hintergrund an.

Er: "Ich muss meine Dankesrede vorbereiten ... als allererstes meine Mutter ..."

Im Abstieg zwei Stockwerke später hat mein Hirn dann registriert, dass da eine Rede zu Gange war.

Er: "Ich danke meiner Mutter, die mich immer bekocht, so dass überhaupt Müll entstehen kann, sie hat mich geboren ..."

Und mein Hirn signalisierte meinen Ohren, dass das doch gar nicht wahr sein könnte. Das kann doch nicht sein.

Es ist kurz vor dem Erdgeschoss, als ich die abschließenden Worte wirklich wieder wahr genommen habe.

Er: "Und natürlich danke ich dem Müll, ohne dem der Gewinn dieses Preises auf keinen Fall möglich gewesen wäre. Müll, der seinen Sinn zeigte und vor allem seinen Mehrwert für die gesamte Gesellschaft hier eindrucksvoll unter Beweis stellen konnte."

... uuuuuuuuuuuaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhh ....